Freitag, 31. Oktober 2008

Bundesliga, Spieltag 10 und 11

Die spätabendliche Nachbereitung des 10. und Vorbesprechung des 11. Spieltags. Mit glasklaren Statements zu Maik Franz, Torsten Frings, Thomas Schaaf, Grinsi-Klinsi, Super-Hoffe, Mega-Lev und natürlich Köln und Cottbus. Supergeiler Special Effect auch: Beim Griff zur Tasse reagiert die Kamera und verdunkelt die Welt. Da staunt selbst George Lucas!

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Alternative Liste #10

Und der Kollege Moser gestern Morgen dann so: "Du, ich hätt da mal ne Bitte!" - "Was denn, Mosi?" - "Könntest du vielleicht diesmal die Alternative Liste schreiben?" - "Wieso das denn? Das ist doch dein Ding!" - "Ja. Aber ich komm da diesmal echt nicht zu. Und außerdem ist englische Woche. Und dann müsste ich drei in einer Woche schreiben. Und das ist mir echt zu viel. Du weißt doch, wie das immer schlaucht jedes Mal, sich da diesen ganzen wilden Scheiß auszudenken..." - "Hmmm." -"Och bitte, bitte, bitte, du würdest mir tierisch helfen, hast auch echt einen gut bei mir und..." - "Ja, ist ja schon gut, gib her." - "Super! Das hilft mir sehr! DankeDankeDanke!" - "Jaja. Gern."


Hab dann also aushilfsweise des Mosers wunderbare Alternative Liste geschrieben. Vier Stunden hat's gebraucht. Und einige Zigaretten. Dabei in Endlosschleife: Coldplays "Don't Panic". War dann aber gar nicht so schlimm, ging ganz flüssig von der Hand. Hab sogar paar echte mosersche Verwebungen versucht. Kann's aber nicht ganz so gut wie er. Aber für aushilfsweise: war's okay. Und allein schon dieses Bild mit dieser Überschrift. Hehe.

Freitag, 24. Oktober 2008

Bundesliga , Spieltag 9

Ballack-Frings-Löw zum Trotz: Auch am Wochenende gibt es wieder Bundesliga. Und die läuft so: Bayern startet die Serie, Köln kriegt einen Dämpfer, Hamburg droht die Langeweile, und Hoffe macht derweil schonmal den Titel klar. Die Vorschau auf den neunten Spieltag - mit ganz, ganz feinem Setting wieder!


Donnerstag, 23. Oktober 2008

Die Suche nach den Gründen

Nachdem ja sicherlich Konsens herrscht, dass sowohl das Frings-Interview in der BILD als auch das Ballack-Interview in der FAZ zumindest rein formell absolute NO-GOs sind, geht es jetzt so langsam auch mal um die Frage nach dem Warum: Was ist die Ursache für diese Reaktionen? Ich sehe zwei Möglichkeiten:

# Bad Boy Löw: Bruce Löw probt das Muskelspiel und lässt dabei Respekt und Loyalität für die altgedienten Recken vermissen. Im Grunde braucht er sie eh nicht mehr, drum versucht er es subtil über die Hintertür - bis wer die Nerven verliert und Löw die Öffentlichkeit auf seiner Seite weiß.

# Bad Boys Ballack-Frings: Die verhätschelten Herren IchAG-JungMillionär-Sensibelchen lassen ihre übergroßen Egos wüten, versuchen ihren Status von heute mit den Leistungen von gestern zu legitimieren und lassen dabei im großen Stil Realitätssinn, Kollegialität und Anstand vermissen.

Das sind die zwei Möglichkeiten. Im Grunde. Und dazu: gibt es jetzt Fantastilliarden von Meinungen. Und keine davon bringt einen weiter. Weil niemand wirklich was weiß. Ich kann das anhand zweier Kommentare illustrieren:

# In der FAZ schreibt Michael Horeni über Kuranyi-Ballack-Frings und deren Situation, und da wundert er sich, dass alle drei nicht in Bundestrainer Löw ihren ersten Ansprechpartner sahen, sondern in den Medien. Horeni spricht vom spürbaren Reizklima im ehemaligen Hort der Harmonie und sieht diese Parallele: "Nach vier Jahren unter der Führung von Löw und Bierhoff ist dabei jedenfalls nicht mehr zu übersehen: die Unfähigkeit oder der gewachsene Unwille, Konflikte und Interessengegensätze zumindest geregelt miteinander auszutragen - von einem produktiven Umgang ganz zu schweigen."

# In der SZ beschreibt Philipp Selldorf den Bundestrainer als umsorgenden Kummerkasten, der stets das Gespräch sucht - mit Lehmann, mit Hildebrand, mit Frings, mit Kuranyi - um diesen seine Pläne offen und schonend beizubringen. Und dann gehts ums Leistungsprinzip: "Bei der EM hatte Löw ein paar Garantien zu viel gegeben, das hat er selbst eingesehen, nun will er es besser machen. (…) Wie Ballack in Löws simplem Kurswechsel eine Verschwörung erkennen kann, ist ein Rätsel. Er wird es Löw schlüssig erklären müssen, ansonsten wird es vielleicht ihr letztes Gespräch miteinander sein."

Und wenn ich mir diese beiden Kommentare so anschaue, finde ich: OHA! Wenn sich diese beiden Herren schon so komplett uneins sind in der Frage, das Thema jeweils so komplett von der anderen Seite aufrollen, obwohl sie doch seit Jahren so nah dran sind am Geschehen - Sorry!, dann wird es wohl bisschen schwierig mit der Ursachen-Forschung. Weil niemand wirklich was weiß.

Drum zählt jede Meinung gleich viel. Nicht viel. Und da wirds dann müßig. Drum gehts zurück zum Anfang. Denn Frings hat gestern noch was gesagt, zu der Angst vor den Konsequenzen: "Ich habe ja jetzt schon nicht gespielt - mehr kann mir nicht passieren." Und Ballack sagte in Bezug auf die von Löw geforderte Aussprache: "Ich freue mich, dass der Trainer wieder den Dialog mit mir sucht."

Und da dreh ich mich im Kreis: denn solche Sachen: sind absolute NO-GOs. Gründe hin, Gründe her.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Reden wie Paul Breitner

Eigentlich wollte ich heut natürlich über die Bayern bloggen, aber dann war heut Morgen plötzlich ganz dringend ganz aktuell ganz was anderes zu tun, drum muss ich nun umdisponieren, und zu den Bayern hab ich eh noch keine richtige Meinung, außerdem konnte ich kaum was sehen, sowas von voll war das in der Kneipe und außeraußerdem hab ich jetzt das Interview mit Herrn Ballack gelesen.


Herr Ballack sagt im FAZ-Interview also (nachdem er zum Einstieg erstmal bisschen Löw-Kritik geübt hat), ein Konkurrenzkampf sei ja "nichts Besonderes, sondern eine Normalität für jeden von uns", und dann bezieht er ganz mächtig Stellung für Herrn Frings und vermutet gleich noch das Schlimmste: "Wenn man einen nicht mehr will, sollte man das ehrlich sagen." Und ich finde solche Sachen wirklich ziemlich dreist und unverschämt, freue mich dann aber wieder sehr, als Michael Ashelm durchaus Gesicht beweist, als er Herrn Ballack also diese Frage stellt: "Es könnte bei Ihrem Plädoyer der Verdacht aufkommen, die etablierten Spieler in der Nationalelf versuchen im Herbst ihrer Karriere, mit aller Macht ihren Status zu erhalten."

Woraufhin Herr Ballack antwortet: "Natürlich wird das jetzt so ausgelegt werden. Aber gerade deshalb weise ich ja auf den Faktor Leistung hin. Und keiner von uns hat je einen Stammplatz gefordert. Oder haben Sie das gehört?" Und da hat Michael Ashelm leider gar keinen Mut mehr, denn er wechselt das Thema, anstatt genau diese eine Anschlussfrage zu stellen: "Ja, Herr Ballack, das habe ich gehört. Und zwar vor wenigen Sekunden in diesem Interview. Als Sie so vehement Torsten Frings verteidigt haben, der nach ZWEI formbedingten Spielen auf der Bank sofort lautstark via Bild-Zeitung über seinen Rücktritt nachdachte. Was, bitteschön Herr Ballack, ist ein solches Verhalten denn anderes als das Einfordern eines Stammplatzes?"

Aber leider hat Michael Ashelm das nicht gefragt. Die Antwort darauf wäre sehr spannend gewesen. Ich habe das Interview dann unter einigem Kopfschütteln bis zu Ende gelesen und mir dann als Bonbon obendrauf gar noch das mit Herrn van Bommel zum gestrigen Spiel gegönnt, als er auf die Frage nach den Fortschritten im Bayern-Team also unverblümt dieses antwortet: "Wir spielen wieder das System der letzten Saison. Es spielt die gleiche Mannschaft wie im letzten Jahr im gleichen System wie im letzten Jahr. Wir haben nur einen anderen Torwart." Und da platzt mir langsam wirklich der Kragen. Dieses ewige Beschweren und Einfordern von Respekt, und dazu dieses ständige unterschwellige Kritisieren des Trainers: Was erlaube diese Spieler???

Ständig reden und benehmen sie sich wie Paul Breitner.
Nur spielen sie nie so. NIE!

Paul Breitner ist Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger, zigfacher Deutscher und Spanischer Meister und Pokalsieger, und obendrein einfach eine ziemlich coole Sau. Als Barcelona die Champions League gewann, saß Herr van Bommel auf der Bank. Und bei Herrn Ballack, nun ja, erinnere zumindest ich mich vornehmlich an zweite und dritte Plätze.

Drum halte ich es mehr denn je mit Franz Beckenbauer:
Die sollen mehr spielen und weniger reden. Alle.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Bundesliga, Spieltag 8

Der Super-Saturday mit gleich sieben Wahnsinns-Knaller-Spielen steht vor der Tür, und da sind Kantersiege und Überaschungen natürlich Programm. In der Super-Bundesliga kann schließlich jeder jeden schlagen, was die Super-Bundesliga natürlich zur supersten Liga der Welt macht. Die super fundierte und exzellent vorbereitete Vorschau auf den achten Spieltag, gefilmt bei tollem Wetter und ganz ohne Wind im Café nebenan.

Montag, 13. Oktober 2008

"Mein Kevin ist der Beste!"

Es ist ja wirklich jeder überglücklich jetzt über den Rücktritt a.k.a. die Ausbootung des Kevin Kuranyi aus der Nationalmannschaft - nie wieder muss man nun Angst davor haben, dass Kevin Kuranyi in womöglich wichtigen DFB-Spielen wieder lustlos herumstolpert und davor / dabei / danach beleidigt herumnölt. Das ist nun alles: vorbei! Da ist also eine sehr große Freude in mir drin jetzt, und eigentlich gibt es da auch keine zwei Meinungen, doch dann fiel mir der womöglich einzige Mensch auf der Welt ein, der ein wirklich glühender Anhänger des Kevin Kuranyi ist: meine Mutter. Drum rief ich sie noch am Sonntagnachmittag an. Ein Protokoll.

Ich: Und, Mutter, gestern Fußball geschaut?
Mutter: Nee, ich weiß aber, dass die 2:1 gewonnen haben!
Ich: Aber Kuranyi, Mutter!?! Hast du denn nichts von Kuranyi mitbekommen?
Mutter: Nein. Was ist denn mit meinem Kevin?
Ich: Was soll das eigentlich immer mit "deinem" Kevin?
Mutter: Ich mag den halt! Na und?
Ich: Mutter, wenn ich früher so eine Frisur gehabt hätte wie der, dann…
Mutter: Ach, du hattest doch früher eine viel schlimmere Frisur mit deinen langen Haaren…
Ich: Das sah super aus!
Mutter: Was du so unter "super" verstehst. Aber was ist jetzt mit meinem Kevin?
Ich: Na, der ist raus aus der Nationalelf! Raus! Schluss! Aus! Ende!
Mutter: Wie, raus? Mein Kevin?
Ich: Jap. Dein Kevin. Raus.
Mutter: Wieso das denn? Was ist denn passiert?
Ich: Also: Dein Kevin saß erstmal nur auf der Tribüne und ...
Mutter: ... Was ja wohl schon mal eine Riesen-Frechheit ist!
Ich: Nein, Mutter, der saß da völlig zu Recht!
Mutter: Wieso das denn bitte? Mein Kevin ist der Beste!
Ich: Ist er nicht. Klose, Podolski, Gomez und Helmes sind zum Beispiel besser.
Mutter: Wer ist denn bitte Helmes? Kenn ich nicht.
Ich: Das ist der momentan beste Torschütze der Liga.
Mutter: Ach! Der ist bestimmt nicht besser als mein Kevin!
Ich: Dein Kevin wurde auf Schalke kürzlich sogar von den eigenen Fans ausgepfiffen!
Mutter: Die haben doch keine Ahnung auf Schalke. Die spinnen doch alle da.
Ich: Jedenfalls: Dein Kevin saß also auf der Tribüne und war deshalb stinksauer, und ...
Mutter: ... Und das ja wohl auch völlig zu Recht!
Ich: Nein, Mutter, völlig zu Unrecht! Jedenfalls hat er dann mitten im Spiel das Stadion verlassen, und ...
Mutter: ... Was soll er denn auch da? Wenn er eh nicht spielt? Kann er doch machen!
Ich: Nein, kann er nicht. Schon gar nicht, ohne sich abzumelden!
Mutter: Ach, was du immer hast. Sollen die doch sehen, wie sie ohne ihn auskommen.
Ich: Machen die jetzt auch. Löw hat ihn heute Morgen rausgeschmissen. Ein für allemal.
Mutter: Ach. Der Löw hat doch auch keine Ahnung. Ich fand den schon immer unsympathisch.
Ich: Mutter!
Mutter: Ja, was denn? Ist doch so! Klinsi war viel besser!
Ich: Klinsmann hat gerade gegen Ingolstadt verloren ...
Mutter: Weil es diesen ganzen Millionären viel zu gut geht!
Ich: ...
Mutter: Jedenfalls finde ich das super vom Kevin. Das stinkt ihm halt, wie die mit ihm umspringen. Das lässt er nicht mit sich machen. Der Mann hat Schneid.
Ich: So kann man das auch sehen, Mutter.
Mutter: Ja. Und so seh ich das. Und jetzt Schluss mit Fußball. Kommst du eigentlich Weihnachten auch mal wieder nach Hause?

Und da musste ich wieder einmal feststellen, dass Mütter allen sonst wie logisch erscheinenden Argumenten zum Trotz dann irgendwie doch: immer Recht haben. Und am weitaus längeren Hebel sitzen. Und um das zu demonstrieren, reichen ihnen oft schon paar Minuten am Telefon.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

RUMMMS!?!

Ich habe gestern in der BILD geblättert. Und da was zur Nationalmannschaft gelesen. Weil die ja jetzt gegen Russland spielt. Und das ist ja ziemlich wichtig. Und plötzlich war ich total erschrocken, wenn nicht gar: schockiert. Und zwar deshalb: Der Text war überschrieben mit "Löw greift durch", und da hab ich freilich erstmal nichts erwartet, weil so was liest man ja oft, ständig greift ja irgendwer irgendwo durch, und bei Löw ist durchgreifen ja meistens eh ziemlich samthandschuhig. Jedenfalls hatte die BILD dann auch dieses Löw-Zitat, wo er sagt, dass die Spieler am Samstag, wenn sie in Dortmund durch den Tunnel aufs Spielfeld laufen, nicht mehr wissen dürfen, bei welchem Verein sie spielen und welches Auto sie fahren. Und dann hat die BILD da also das von mir so sehr geschätzte RUMMMS! hinter geschrieben. "RUMMMS!" stand da und: "Dem Bundestrainer stinken die Nebenkriegsschauplätze offenbar gewaltig."


Und das geht mir bisschen zu weit. Normal verwendet die BILD ihr RUMMMS! ja nur, wenn es auch wirklich nötig ist. Damals zum Beispiel, als General Gnadenlos den dreisten Fußball-Millionär Willy Sagnol nach dessen ätzender Kritik rasiert hatte. Da wurde sehr viel geRUMMMS!t in diesem Text. Oder als Uli Hoeneß zur Überzeugung gekommen war, die Öl-Mafia würde ihm das Geld aus der Tasche ziehen, um es in Fußballspieler zu stecken, was ihm, Uli Hoeneß, ganz gewaltig stinken würde, und was auch für ihn, Roman Abramowitsch, gelten würde. Auch da wurde ordentlich geRUMMMS!t. Oder als das letzte Hass-Derby zwischen Stuttgart und Karlsruhe anstand und die BILD nochmal begeistert den Disput der Sportskameraden Gomez und Franz aufgriff, wo der eine den anderen fröhlich als "Arschloch" und "unfairen Sportsmann" titulierte. Auch hier: formvollendete, prächtige RUMMMS!e.

Aber jetzt? Bei Löw? Der lediglich fordert, dass sich seine Spieler vor dem Russland-Spiel doch bitte auf das Russland-Spiel konzentrieren mögen? Das geht mir zu weit. Auch wenn diese Löw-Aussagen durchaus straighter waren als der herkömmliche Löw-Sermon. Solche Sachen verdienen kein RUMMMS!. Höchstens ein rümmmschen. Ich habe RUMMMS! gegoogelt - und knapp 3.000 Treffer erhalten. Es ist somit bewiesen, dass das RUMMMS! zu inflationär verwendet wird. Es verliert dadurch rapide und dramatisch seinen Reiz. Das möchte ich nicht. Ich fordere daher die Einführung von Verfeinerungen und Abstufungen, um das RUMMMS! zu retten. Zum Beispiel könnte es als abgeschwächte Variante ein WUMMS! geben, mit nur zwei M, das bei mittelschweren Fällen zum Einsatz kommt. In besonders harten Fällen könnte man dagegen auf das noch stärkere KAWUMMMS! zurückgreifen, auch mit drei M, dafür aber mit KA davor. Nur so kann auch weiterhin formschön geRUMMMS!t werden.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Bundesliga, Spieltag 7

Super, diese Bayern! Finde ich und meine das ganz ernst; findet Daniel und meint das ganz sarkastisch. Kommen da also nicht zusammen, heute, wir. Aber egal, denn Main Act dieses Videos sind eh der unfassbar fiese Wind und das noch viel fiesere Hintergrundgeräusch. Kann man niemandem anbieten. Wissen wir. Haben wir aber zu spät gemerkt. Nächstes Mal: wieder besser.