Dienstag, 15. Juli 2008

Maiden! Maiden! Maiden!

War jetzt drei Mal bei Maiden. Zweimal in Paris, einmal in Lissabon. Und weils ein Sportblog ist, hab ich mal ne Good-Old-Kicker-Style-Analyse gemacht: Iron Maiden in Paris, Palais Omnisports (01. und 02. Juli) und Iron Maiden in Lissabon, Parque do Tejo (09. Juli):

Aufstellung:
Keine Überraschungen. Maiden in der gewohnten Aufstellung mit Nicko McBrain (Drums), Steve Harris (Bass), Adrian Smith (Guitar), Dave Murray (Guitar), Janick Gers (Guitar) und Bruce Dickinson (Vocals). Im weiteren Spielverlauf wurde wie üblich Eddie eingewechselt, diesmal im schicken Somewhere-In-Time-Outfit. Taktisch sah das in etwa so aus:


System und Taktik:
Das eingespielte Team. Vor dem gewohnt sicheren Rückhalt McBrain stand eine variable Dreierkette aus Murray, Smith und Gers, die viel rochierte, wobei Murray und Smith meist im flüssigen Wechselspiel den linken Flügel beackerten, während der agile Gers auf rechts mit leichtfüßigen, wirbelwindigen Tempo-Dribblings beeindruckte. Leicht vorgezogen Harris, der sich immer wieder energisch ins Offensivspiel einschaltete, gelegentlich aber auch mit Murray, Smith und Gers auf einer Linie spielte, wodurch im Zentrum eine unüberwindbare WAND formiert wurde. Dickinson davor ganz klassisch in der Rolle des freien Mannes: überall zu finden, ging weite Wege, half je nach Spielsituation vorne und hinten aus.

Spielverlauf:
Never change a winning Setlist. In allen drei Partien der absolut identische Aufbau. Nach der letzten Tour zum aktuellen Album wurde wie angekündigt umgestellt: Alle neuen Songs RAUS, im Spiel dafür nur noch Nummern aus den großen Jahren 1980 bis 1988 (einziger Ausreißer: "Fear Of The Dark" aus den frühen Neunzigern). Das hieß konkret: Bisschen "Somewhere In Time", bisschen "Seventh Son", bisschen "Piece Of Mind", ganz viel "Powerslave" und selbstredend die Standards von der "Number Of The Beast". Old Glory. Das Ganze souverän und routiniert vorgetragen, durchweg mit der Euphorie einer Band, die gerade ihr erstes Demo vorstellt. Von dreißig Bühnen-Jahren auf dem Buckel und grobem Altersschnitt von fünfzig nichts, aber auch wirklich gar nichts zu spüren. Mit hohem Tempo ging's los, mit hohem Tempo ging's weiter, mit hohem Tempo hörte es auf. Am Ende: beiderseitige totale Verausgabung. Unterm Strich: Spielfreude, Leidenschaft und Einstellung: wie bei La Mannschaft gegen Portugal. Allerdings: an JEDEM Abend.

Spieler des Spiels:
Bruce Dickinson. Nutzte die ihm gebotenen Räume perfekt. Überall zu finden, extrem laufstark, verdammt wendig und auch in der Nachspielzeit trotz haushoher Führung noch enorm engagiert und konditionell voll auf der Höhe. Unermüdlicher Antreiber und Einpeitscher, von den Fans nie in den Griff zu kriegen, hatte seinerseits jederzeit alles und jeden absolut im Griff. In dieser Form nicht wegzudenken aus dieser Band.

Fazit:
GEIL! GEIL! GEIL! GEIL!

Statistik:
Doctor Doctor / Transsylvania --- Aces High (1.), 2 Minutes To Midnight (7.), Revelations (14.), The Trooper (20.), Wasted Years (26.), Can I Play With Madness (32.), The Number Of The Beast (37.), The Rime Of The Ancient Mariner (44.), Powerslave (54.), Heaven Can Wait (62.), Fear Of The Dark (71.), Run To The Hills (80.), Iron Maiden (86.) --- Moonchild (95.), The Clairvoyant (102.), Hallowed Be Thy Name (109.).