Joachim Löw findet ja neuerdings großen Gefallen an seiner Rolle als Bruce Löw, dem gnadenlosen Bekämpfer der mimosenhaften Herren Fußballprofis (ich berichtete), anders kann ich seine neuerlichen rundumschlägigen Aussagen jedenfalls nicht deuten. Bruce Löw grollte und zürnte also in der Sport Bild:
"Was heißt es denn, Nationalspieler zu sein? Was heißt es denn, Vorbild für viele Kinder zu sein? Wo liegt das Problem, sich weiterzubilden, Medienschulung zu betreiben? Was heißt eine richtige Karriereplanung? Was heißt es, Teil einer Mannschaft zu sein? Das sind alles wichtige Themen, die hier in Deutschland viel zu kurz kommen."
Und ich begrüße es sehr, dass Löw diese Themen nun flugs angehen will, denn auch mir geht ja die Motzki-Liga (Bild berichtete) gehörig auf die Nerven. Auch mir ist es ein dringendes Bedürfnis, schleunigst für mehr Anstand im Fußball zu sorgen und aus den Herren Motzki-Mimosen bessere Menschen zu machen. Im Grunde lässt sich das Löwsche Manifest ja in zwei Worten zusammenfassen: gute Kinderstube [Vgl. Rehhagel, Otto: Groß und verheiratet müssen sie sein. Bremen, Lautern, Athen. Altessener Verlag, 1988 bis 2004]. Drum freue ich mich wirklich sehr, dass Löw künftig nur nach Soft Skills aufstellen will.
Viel zu oft hört man doch, es brauche mehr Stinkstiefel im deutschen Fußball, und immer hört man es nur von denen, die früher selbst als solche galten. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Wir brauchen eine 1a-Schwiegersöhnchen-Truppe. Eine Kuschel-Elf. Zum Anhimmeln und Liebhaben. Schluss mit Motzkis und Mimosen. Drum habe ich gegrübelt, wie eine solche Elf der Schwiegersöhne aussehen würde. Wer da in der Startelf stünde. Und weil ich unsicher war, rief ich meine Mutter an. Und bat sie um ihre Sympathie-Elf. Die Charme-Favoriten. Also jene Jungs, die Bruce Löw künftig ins Rennen schicken wird. Und die Antwort kam prompt.
Muttis Elf der Schwiegersöhne:
Die Anti-Motzki-Mimosen-Truppe: So würde Mutti spielen lassen.
Nun mag man sich fragen: Wo ist Lahm?? Der ist doch so gut erzogen!! Dazu jedoch meine Mutter: "Den mag ich nicht." Bei Schweinsteiger muss man bedenken, dass dieser als sog. Lausbub gerade bei reiferen Damen gut ankommt (siehe auch: Angela Merkel). Erfahrene Leser dieses Blogs wissen zudem, dass das Urteilsvermögen meiner Mutter in Sachen Kuranyi ("Mein Kevin!") meist komplett aussetzt, womit auch dessen Nominierung erklärt wäre. Und weil ich eine gute Kinderstube habe und mit gutem Beispiel voran gehe, werde ich ihre Aufstellung in keinster Weise anzweifeln. Öffentlich schon gar nicht.