Nach den exakten Prognosen für die Gruppe A am vergangenen Freitag nun die ebenso exakte Schilderung der Ereignisse in Gruppe B. Ganz genau so wird das laufen, also macht eure Einsätze, nicht dass sich hinterher wer beklagt, er hätte vorher nix gewusst.
GRUPEE B
Österreich zeigt Rückgrat
Mit leicht getuntem und bei der Vorstellung mit lauten "Ooohs" und "Aaaahs" bedachtem Kader geht unser Bundesjogi Löw in die EM: Trotz des bitteren Schnix-Ausfalls schmeißt er kurzerhand noch Schweinsteiger (nach Rücksprache mit Effenberg), Frings (ewig verletzt; ständig blöde Interviews), Metzelder (fiese Gesichts-Matratze; außerdem nicht mal Stammplatz) sowie Kuranyi (nach Rücksprache mit mir) aus der Mannschaft. Dafür rücken Toni Kroos (Uli Hoeneß: "Der Junge ist noch nicht so weit!"), Jermaine Jones (gerade für 65 Millionen zum AC Milan gewechselt), Maik Franz ("Ich hab dem Metze ein paar Taschentücher geschickt.") und Olli Neuville nach, dessen Nominierung Löw überaus schlüssig erklärt: "2002 und 2006 hatten wir den Olli dabei, da waren die Ergebnisse ganz okay. 2000 und 2004 war er nicht dabei, und die Ergebnisse damals ... naja, aber das wissen Sie ja alle selbst ... Wir wollten jedenfalls kein Risiko eingehen und sind überzeugt, dass der Olli nicht nur WM sondern auch EM kann!"
Und es läuft gut. Der quirlige und gewitzte und kackfreche Toni Kroos ist von den völlig überforderten Polen nie in den Griff zu kriegen. Die vier Tore von Gomez fallen jeweils nach wahrhaft riquelmesquen Zuckerpässen des Münchner Super-Talents. Die BILD jubelt, Uli Hoeneß motzt: "Sooo stark wie ihr hab ich den Kroos heute nicht gesehen. Der Junge ist auch noch nicht so weit!" Im verbissen geführten Fight gegen Kroatien zeigt sich dann die unheimliche Weitsicht des Joachim Löw: Ausgerechnet Neuville besorgt in der Nachspielzeit den Ausgleich zum 1:1 - nach brillantem Freistoß von Kroos, der ansonsten auf Grund der sehr harten Drei-Mann-Bewachung der Kroaten kaum Glanzpunkte setzen konnte. Hoeneß: "Ich hab's doch gesagt! Ihr verheizt den Jungen!"
Das abschließende Spiel gegen Österreich findet nicht statt. Wie überhaupt alle Spiele der Österreicher, die - wie von der heimischen Initiative "Österreich zeigt Rückgrat" per Petition gefordert - wegen anhaltender Erfolglosigkeit, peinlichem Gegurke und aus Rücksicht auf das fußball-ästhetische Empfinden der übrigen Nationen von der aktiven Teilnahme an der EURO absehen. Alle Ösi-Spiele werden mit 2:0 für den Gegner gewertet. Die Löw-Truppe holt sich somit mit sieben Punkten dank des besseren Torverhältnis' den Gruppensieg vor den punktgleichen Kroaten.